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Medienbegehung Rosshänggibach

Medienbegehung Rosshänggibach

Medienmitteilung von BirdLife Schweiz vom 5.3.2022

«Ein Mosaik aus Naturjuwelen für die Schweiz»: So heisst die ambitionierte Naturschutzaktion von BirdLife Schweiz zum 100-Jahr-Jubiläum. BirdLife setzt mit dieser beispielhaften Aktion ein Zeichen und zeigt, was die Naturschutzorganisation mit seinem bis in die Gemeinden verankerten Netzwerk konkret bewirkt. Am 4. März wurde die Aktion mit der Besichtigung eines der 100 Projekte offiziell gestartet.

Gemeinsam mit den Kantonalverbänden und den lokalen Sektionen schafft BirdLife Schweiz 100 wertvolle Lebensräume für die Biodiversität. Das Mosaik aus 100 Naturjuwelen entsteht in der ganzen Schweiz, von Genf, über das Vallée de Joux, den Neuenburgersee, die Grossräume Bern, Aargau, Zürich, Winterthur bis Bodensee, St. Gallen, über Rapperswil, Glarus, Schwyz, das Graubünden und ins Tessin. Am 4. März war der offizielle Startschuss der Aktion.

In der Summe werden allein aus Anlass des Jubiläums

  • 1000 Bäume gepflanzt
  • 2500 Büsche und Hecken gesetzt
  • 250 Kleinstrukturen inklusive Trockensteinmauern errichtet
  • 20 Hektaren Blumenwiesen, Buntbrachen und weitere blütenreiche Lebensräume geschaffen
  • 20 temporäre oder permanente Tümpel und Gewässer angelegt
  • Bestehende Lebensräume aufgewertet und gepflegt
  • Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung als Basis für zukünftige Naturschutzmassnahmen geleistet.

Zusammen leisten diese Lebensräume einen Beitrag an die Vielfalt und die biologische Durchlässigkeit der Landschaft und damit den Erhalt der Biodiversität in der Schweiz. So wird eine langjährige Arbeit fortgeführt und zeigt konkrete Erfolge.

Exemplarisch: Bachrenaturierung in Lyssach
Teil dieser Jubiläumsaktion ist auch die BirdLife-Sektion von Burgdorf, der Natur- und Vogelschutzverein Burgdorf und Umgebung (NVB), mit der Aufwertung des Rosshänggibachs. Das Projekt Rosshänggibach zeigt exemplarisch, wie konkreter Naturschutz wirkt. In Lyssach wird der Lebensraum für Ringelnatter, Wasseramsel, den Eisvogel und viele weitere Tier- und Pflanzenarten erweitert. 520 Meter eines mehrheitlich kanalisierten Bachabschnittes sollen aufgewertet werden. Die Ausführung der Arbeiten ist für Herbst 2022 vorgesehen. Die Gemeinde Lyssach hat den Massnahmen bereits zugestimmt. Das Projekt grenzt an einen bereits renaturierten Teilabschnitt des Rosshänggibachs und führt die Vernetzung bis hin zur Emme fort. So erreicht das Projekt den Zusammenschluss von Lebensräumen und schafft damit Raum und Durchlässigkeit.

Projekt offiziell für die ganze Schweiz gestartet
Am Freitag, 4. März konnten sich Vertreter der Gemeinden Burgdorf und Lyssach und lokale Organisationen ein Bild von den geplanten Arbeiten machen. Aus gegebenem Anlass versammelten sich die Vertreter aller nationalen Ebenen von BirdLife.
Zum Auftakt des 100-Jahr Jubiläumsprojekts wurden die Gäste von der Präsidentin von BirdLife Schweiz, Suzanne Oberer, begrüsst. „Wir wirken als Verband neben unseren eigenen Projekten auch durch Ausbildung, Beratung und auf politischer Ebene. Ohne die entschlossenen, oft ehrenamtlichen Kräfte in rund einem Drittel der Schweizer Gemeinden und den Kantonal- und Landesverbänden könnten wir die Massnahmen zum Schutz vieler Arten und der Biodiversität nicht umsetzen“, erklärte dann der Geschäftsführer von BirdLife Schweiz, Raffael Ayé die Wirkungsweise von BirdLife Schweiz. Er richtete darum seinen grossen Dank an Manfred Eichele, den Präsidenten des Natur- und Vogelschutzvereins von Burgdorf und Umgebung. Dieser erwiderte den Dank. „Insbesondere durch einen finanziellen Beitrag an das Projekt in einem entscheidenden Moment“, erklärte Eichele, „können die Renaturierungs–massnahmen noch in diesem Jahr ausgeführt werden.“ Auch der Präsident des Berner Kantonalverbands von BirdLife Schweiz, Manfred Zimmermann, betonte das gute Zusammenspiel innerhalb von BirdLife Schweiz. Seine Aufgabe sei es, Bindeglied, Verstärker und Stütze zu sein und damit den konkreten Naturschutz zu beflügeln

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Ein Projekt, welches Freude bereitet

Ein Projekt, welches Freude bereitet

Am Morgen des 6. September 2021 trafen sich rund 50 Kinder der 4. – 6. Klasse  und ihre Lehrkräfte am Waldrand bei Bäriswil ein. Sie brachten Astscheren, Gartenhandschuhe und kleine Sägen mit, und sie waren gespannt auf die Arbeit, die auf sie wartete. Ich erzählte den Kindern kurz etwas über den besonderen Waldrand und seine heimlichen Bewohner, die Zauneidechsen. Diese bedrohten Reptilien lieben Waldränder mit Totholz, Altgras und dornigen Sträuchern, wo sie sich verstecken können.

Um den Lebensraum dieser hübschen Eidechse zu verbessern, bauten die Mädchen und Knaben 10 Asthaufen am Waldrand. Dazu halfen auch 3 Burger mit, welche diesen Waldrand seit Jahren pflegen.

Mit kleinen Sägen fällten die Kinder junge Buchen und Haseln und schichteten das Holz auf grosse Haufen.

Einige Stimmen der Kinder zeigen deutlich, mit welcher Freude und Engagement gearbeitet wurde.

Mir hat das Bauen für die Zauneidechsen sehr gefallen. Aber ich hatte danach Muskelkater.  

Wir mussten Gebüsche sägen und dann auf einen Haufen werfen. Und dann die Büsche flechten. Die Zauneidechse liebt es, in der Sonne zu liegen.  

Es war spannend, die Verstecke für die Zauneidechse zu bauen. Ich hatte Spass.  

Ich fand es sehr spannend. Ich habe herausgefunden, dass die Männchen grösser als die Weibchen sind. Und dass die Männchen grün sind und die Weibchen bräunlich. Sie legen ihre Eier in einen Bereich, wo es warm und ein bisschen sandig ist. Sie kommen gerne in die Sonne. Wenn die Weibchen Eier gelegt haben, gehen sie nicht weiter weg als 3 Meter. Es hat mir sehr gefallen.  

Mir hat es gefallen. Aber es war sehr anstrengend. Ich dachte, das Weben wäre viel einfacher aber es hat trotzdem viel Spass gemacht.  

Mir hat es sehr gefallen die Haufen zu bauen. Es war ein bisschen schwierig die Haufen zu bauen. Aber es hat Spass gemacht. Wir haben beim Bauen einen riesen Ast gefunden. Unser Haufen war sehr gross geworden. Es gab auch eine Pause beim Bauen.  

Wir haben einen Eidechsenbau gemacht. Wir sind darauf herum gehüpft. Das hat sehr Spass gemacht.  

Mir hat es gefallen, wie wir Äste abgenommen, abgeschnitten und abgesägt hatten. Ich hatte keine Zauneidechse gesehen. Alle Asthaufen sahen toll aus und ich hatte sehr viel Spass. Ich fand sehr toll, wie am Schluss die Asthaufen ausgesehen haben. Es war am Morgen sehr frisch, aber nachher wurde es heiss. Ich fand es toll, dass wir Werkzeuge mitnehmen durften. Sie haben uns erklärt ganz am Anfang und haben auch Bilder gezeigt. In meinem Team hatten wir einen riesigen Asthaufen. Es hat mega mega mega Spass gemacht.  

Es war sehr cool, die Laubhaufen zu bauen. Es hatte Spass gemacht. Dass nur die Männchen grün leuchten überraschte mich. Wir waren durch die Dornen gelaufen. Wir hatten viel zu tun.   

Entlang eines 400 m langen Waldrandes sind also 10 Asthaufen entstanden, alle gut vernetzt und ideal für eine Eidechse, welche sich hier bestimmt wohlfühlen wird.

Der nächste Frühling wird zeigen, wie die Asthaufen von den Zauneidechsen belebt werden.

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Mauersegler-Inventar

Mauersegler-Inventar

Um bei zukünftigen Bauprojekten die Segler bestmöglich schützen zu können, führen wir für die Stadt Burgdorf ein Mauersegler-Inventar durch. Haben Sie an Ihrer Liegenschaft Seglerkästen montiert oder fliegen die Segler bei einem selbstgewählten Nistplatz an Ihrem Haus ein und aus? Bitte melden Sie uns jede Beobachtung, damit wir alle Standorte erfassen können. Vielen Dank für Ihre wertvolle Mithilfe!

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Protokollblatt für die Erfassung der Brutstandorte zum Herunterladen.

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Pflegeeinsatz Rosshänggibach

Pflegeeinsatz Rosshänggibach

Eine 9. Klasse aus Burgdorf pflegt einen wertvollen Bachabschnitt
Am 10. März 2021 traf sich eine 9. Klasse mit ihrer Lehrerin Marina Appetito am Rosshänggibach. Sie waren ausgerüstet mit Gartenhandschuhen, einige brachten einen Fuchsschwanz mit, um kleinere Gehölze zu schneiden.

Iris Baumgartner und Paul Burri erzählten etwas zum Lebensraum Bach und zu den Bewohnern, welche hier seit einigen Jahren den renaturierten Bachlauf und seine Strukturen bereichern. Dazu gehören der Biber, die Wasseramsel, das Wiesel, die Zauneidechse und viele andere.

Es war ein kalter, aber sonniger Morgen, und deshalb war es wichtig, dass die SchülerInnen und Schüler bald selber anpacken konnten.

Schülerberichte zum Pflegeeinsatz
R: Obwohl es zuerst sehr kalt war, fand ich die Heckenpflege sehr lustig. Wir mussten dicke Äste von Hand absägen, was recht schwierig war. Zweige mit der Heckenschere zu zerschneiden war zwar einfacher, aber zum Teil war es trotzdem recht mühsam, da ein paar Sträucher Dornen hatten. Wir hatten es alle sehr lustig und deshalb war es auch nicht so anstrengend. Am meisten gefallen hat mir, das Rauf- und Runterspringen auf einem der Haufen, um ihn zusammenzudrücken, aber auch dass wir etwas für die Umwelt geleistet haben, fand ich super. Ich fand die Leute, die uns das angeboten haben, sehr freundlich. Tiere haben wir leider keine gesehen.

 

T: Es hat mich sehr gefreut, dass wir letzten Mittwoch endlich wieder einmal einen Spezial-Anlass hatten. Es war cool, dass man etwas mit den Händen machen konnte, das macht mir sowieso Spass. Es war am Anfang leider sehr kalt, aber wenn man sich bewegt hat, ging es immer besser. Es war sehr anstrengend und am Abend taten mir meine Arme weh. Am nächsten Tag hatte ich Muskelkater oben an der Schulter. Es hat sich aber gut angefühlt etwas für die Natur zu tun und den Tieren ein neues zu Hause zu geben. Mein Highlight des Tages waren die Nussgipfel, die waren eine super Stärkung in der Pause. Daraus gelernt habe ich, dass man auch einmal etwas ohne Geld zu machen. 

J: Am 10. März sind wir zusammen mit der Klasse an einem Bach Büsche und Bäume schneiden gegangen. Ganz am Anfang erzählte der Leiter uns etwas über Biber. Danach bekam jede Gruppe einen kleinen Abschnitt, den man pflegen, bzw. schneiden musste. Meine Freundin und ich bekamen allerdings eine andere Aufgabe. Eine von uns musste einen Baum mit einem Seil halten, damit er beim Abschneiden nicht in den Bach stürzte und davon floss. Die andere musste das abgesägte Stück nach oben an Land bringen. Danach mussten wir die grossen Äste klein schneiden und auf einen Haufen legen. Am Morgen habe ich sehr gefroren, aber mit der Zeit wurde es immer wärmer und am Schluss hatte ich sehr heiss und musste sogar meine Jacke ausziehen. Anfangs war ich auch noch nicht so motiviert, aber danach machte es mir sehr Spass und ich hatte Freude an der Arbeit. Der Morgen hat mir sehr gefallen, er war sehr abwechslungsreich.

L: Ich fand den Ausflug an das Nebenflüsschen der Emme einen sehr coolen Einblick in die Natur und die Vielfalt der Tiere. Dass die Tierschützerin uns zuerst vorstellte, was für Tiere in einem solchen Flüsschen leben, hat mich noch mehr motiviert. Unsere Gruppe hatte sehr viel Spass beim Sträucher Schneiden und wir haben ab und zu Schwertkämpfe mit Stöcken absolviert. Plötzlich rief das Znüni und wir genossen einen feinen Nussgipfel und tranken sprudelndes Wasser. Kurz vor Mittag war der Einsatz vorbei. Ich sage: Danke für diesen Ausflug.

F: Am Mittwoch habe ich gelernt, dass es Menschen gibt, die nicht nur für Geld etwas für die Natur tun. Ich habe mit meiner Gruppe viele Äste geschnitten und aufgeräumt und muss zu geben, nach der Arbeit war ich froh, etwas für die Natur geleistet zu haben. Ich wollte gerne mit der Motorsäge arbeiten, aber dann habe ich erfahren, dass man Schutzkleider und einen Zulassungstest absolvieren muss dafür. Das Znüni war toll und die Leitungspersonen waren sehr freundlich.

A: Der Heckenpflegetag hat mir recht Spass gemacht, obwohl ich eigentlich nicht so gerne in der Natur arbeite. Meine Aufgabe war es, mit einer Kollegin einen Weg beim Bach frei zu graben, damit da Wasser durchkommt. Die ersten und kleineren Steine zu entfernen war einfach, doch die grossen und schweren waren kaum zu bewegen. Gefallen hat mir das schöne Wetter. Weniger gefallen hat mir, dass ich fast in den Bach gefallen bin, weil ich von einem Stein abgerutscht bin. Ansonsten war es ein cooler Vormittag.

 

Der ganzen Klasse ein grosses Dankeschön für ihren Einsatz!

 

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Geheimnisvolle Waldbewohner: Bienen

Geheimnisvolle Waldbewohner: Bienen

Zeidlerkästen in Burgdorf
Vor 4 Jahren haben wir im NVB damit angefangen, erste Zeidlerkästen zu bauen und rund um Burgdorf aufzuhängen. Der erste Bienenschwarm ist nach kurzer Zeit schon in einem Kasten eingezogen. 
Wir haben nach dem ersten Winter gemerkt, dass das Volk dennoch gestorben ist. Die Gründe kennen wir leider nicht. War es der fehlende Vorrrat an Honig, die Kälte im Kasten oder etwas anderes? 

Seither haben wir 2 Bienenvölker, welche den letzten Winter in den Zeidlerkästen gut überlebt haben.

Neue Kästen
Seit 2 Jahren haben wir von Willi Herzog neue, runde Zeidlerkästen gekauft. Sie haben den Vorteil, dass sie viel besser isoliert sind, dem Baumstamm nachempfunden und dadurch ideal, einem Bienenvolk beste Lebensbedingungen zu bieten.

Im Frühling 2020 ist ein erster Schwarm eingezogen, nachdem ein Specht das Flugloch etwas vergrössert hat. Wir sind gespannt, wie das Volk den Winter überstehen wird.

Buch über Bienen
Nun ist ein wunderbarer Bildband erschienen, welcher das Leben der waldbewohnenden Bienen beschreibt, welche in alten Spechthöhlen seit Jahren erfolgreich leben und mit all den Milben und Mikroorganismen ein Gleichgewicht gefunden haben.

HONIGBIENEN
Geheimnisvolle Waldbewohner 
von Ingo Arndt und Jürgen Tautz

Vorschau

Der Schwerpunkt liegt nicht auf dem grösstmöglichen Honigertrag. Themen sind: das Zusammenleben im Verborgenen, Mitbewohner im Bienenstock oder Einzug in eine Spechthöhle. Auch die Zeidlerei wird im Buch thematisiert. Sie ist eine alte Form der Bienenhaltung, welche ins Mittelalter zurückgeht und heute noch in den Baschkiren (Ural) und in Ostpolen gepflegt wird. Diese Form der Bienenhaltung wird seit einigen Jahren in Mitteleuropa wiederentdeckt und gefördert.

Da Bienen sehr gerne alte Schwarzspechthöhlen als Wohnraum benutzen, ist der NVB interessiert an Bäumen, welche vom Schwarzspecht bewohnt werden oder wurden. Wer solche Bäume kennt, melde dies doch dem Präsidenten.

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Zeidlerei, ein altes Handwerk Beitrag auf unserer Seite vom 18.10.2016

Interessante Kurzfilme zum Thema auf YouTube:

Rettung für unsere Bienen? Ein Forscher macht Hoffnung für die Zukunft

Wie wilde Bienen in unseren Wäldern ihr Überleben organisieren. 

Zeidler Honig, Bienen in Baumhöhlen. 

Nützlinge im Bienenstock.

 

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