Kleinstrukturen in Burgdorf

Steinhaufen früher Teil des Landschaftsbildes
Über Jahrhunderte hinweg gehörten Steinhaufen in der Schweiz zum bäuerlich geprägten Landschaftsbild. Beim Pflügen der Äcker wurden die störenden Steine aus der Erde ausgehoben und zu Lesesteinhaufen am Feldrand aufgetürmt. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft, fehlendes Wissen über den Naturwert solcher Steinhaufen oder weil ebendiese als unordentlich empfunden werden, finden die ökologisch wertvollen Strukturen leider immer weniger Platz in der heutigen Kulturlandschaft. Als Folge davon sind zahlreiche Tierarten im Schweizer Mittelland verschwunden. Steinhaufen bieten beispielsweise Blindschleichen eine Versteckmöglichkeit, Zauneidechsen nutzen sie als Sonnenplätze und Wiesel finden darin einen wichtigen Unterschlupf.

Steinhaufen leisten so einen wertvollen Beitrag für die Artenvielfalt und sind ein einfaches Mittel, um die Natur im Siedlungsgebiet zu fördern. Auch Asthaufen oder Strukturen mit Totholz bilden für bedrohte Tiere einen idealen Lebensraum.

Projekte in Burgdorf
Wir haben im Jahr 2017 mit der Stadt Burgdorf am Rande der Schützenmatte in unmittelbarer Nähe zur Emme zuerst zwei Asthaufen angelegt, welche innert einer Woche von Zauneidechsen bewohnt waren. Diesen Pionierhaufen folgten im letzten Winter 2017/18 zwei weitere Haufen. Alle Asthaufen sind im Abstand von 30-50 m, Sträucher bilden Korridore, damit die Tiere nicht isoliert sind.

Im Steinhofquartier entstanden im Herbst 2018 neben den Tennistplätzen zwei neue Kleinstrukuren. Diesmal mischten wir Steine mit Totholz und Ästen. Am Rande und in der erdverbundenen Grube kam etwas Sand dazu. Hohlräume im Inneren sind dazu da, dass Tiere wie das Wiesel, Amphibien oder Reptilien darin Unterschlupf und allenfalls auch Nahrung finden.

Wir wünschen diesen Lebensräumen, die auf kleinem Raum eine grosse Artenvielfalt aufweisen können, ein gutes Gedeihen.

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