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Renaturierung Emme

Renaturierung Emme

Im Bereich Kirchberg, Lyssach und Rüdtligen-Alchenflüh werden Renaturierungsarbeiten durchgeführt.

Vor einem Jahr erfolgte der Spatenstich, jetzt ist Halbzeit. Die Sommerpause ist vorbei. Seit kurzem schaufeln wieder die Bagger am Emmeufer. Nun wird die Strecke von der Kirchbergbrücke flussaufwärts in Angriff genommen. In den Gemeinden Rüdtligen-Alchenflüh, Kirchberg und Lyssach wird der Hochwasserschutz verbessert. Ein Teil der Rodungsarbeiten wurde bereits ausgeführt.
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Betroffen ist eine Strecke von insgesamt 2,1 Kilometern. «Gewässerraumaufwertung» lautet das Zauberwort. Das Flussbett wird auf 1,5 Kilometern ein- oder beidseitig aufgeweitet, die Ufer werden abgesenkt und das Gerinne verbreitert. «Die Emme soll sich über die Jahre eigendynamisch entwickeln und selber bestimmen, wie sie genau fliessen will», erklärt André Dällenbach. Er spricht von einer ökologischen Aufwertung. Kiesbänke würden sich bilden, es entstehe eine eigene Flusslandschaft.

Auch der NVB hat sich bei der Neugestaltung des Emmeufers eingebracht. Für Reptilien, insbesondere für die Ringelnatter und die Zauneidechse werden Kleinstrukturen angelegt, Steinhaufen und Wurzelstöcke.

In diesem Zusammenhang werden auch Nistmöglichkeiten für die Wasseramsel und den Eisvogel montiert. Der NVB konnte sich auch hier aktiv bei der Suche nach geeigneten Standorten beteiligen.

Für die Wasseramsel sind drei Standorte unter den bestehenden Brücken vorgesehen. Die Nistkästen sind bereits montiert.
Nistkasten Wasseramsel Sie sind ähnlich im Aufbau wie in unserem Projekt 2014. (Siehe den Beitrag Wasseramsel auf unserer Webseite)

Beim Eisvogel gestaltet sich das Anbringen der Niströhren etwas anspruchsvoller.
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Eisvögel brüten in sandigen Prellwänden entlang von Gewässern. Da man noch nicht genau weiss, wie sich die Wände entlang der Emme entwickeln werden, werden je zwei Nistkästen an zwei Standorten oberhalb der neu erstellten Blockstein-Verbauungen angebracht.
Nistkasten Eisvogel Wer sich ein Gesamtbild über die vorgesehenen Veränderungen machen will, kann dies auf diesem Übersichtsflyer machen.
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Geheimnisvolle Wespengallen

Geheimnisvolle Wespengallen

Geheimnisvolle Pflanzengallen
Haben Sie auch schon während einem Spaziergang auf einem Rosenstrauch eine eigenartige Wucherung oder ein seltsames zottiges Gebilde entdeckt? Wussten Sie auch nicht, was das komische „Ding“ ist?
Der aufmerksame Naturfreund findet an Pflanzen immer wieder auffällige Wachstumserscheinungen. Häufig handelt es sich hierbei um Pflanzengallen. Die zottigen Gebilde sind ein Gemeinschaftswerk von Tier und Pflanze: der winzigen, nur etwa 5 Millimeter kleinen Gemeinen Rosengallwespe (Diplolepis rosae) und der wilden Rose.
Um sich zu vermehren, stechen die Rosengallwespen in die Zweige bez. Knospen der Wildrosen, um so ihre Eier hineinzulegen. Dabei wird ein Sekret eingespritzt, das den Wuchs der zottigen Pflanzenbildung auslöst. In diesem Gespinst überwintert der Nachwuchs und schlüpft im nächsten Frühjahr. Übrigens wurden die zottigen Rosengallen in früheren Zeiten gepflückt und nach Bedarf unter das Kopfkissen gelegt, um Schlaflosigkeit zu bekämpfen – daher auch der Name “Schlafapfel”. Pflanzengallen kommen in einer großen Vielgestaltigkeit an fast allen Pflanzen vor. Weltweit sind mehr als 15 000 Gallen bekannt. In Mittel- und Nordeuropa wurden bis heute mehr als 7000 Gallen bestimmt.

Wirtschaftliche Bedeutung
In früheren Zeiten hatten mache Gallen durchaus eine wirtschaftliche Bedeutung. So machte man sich lange Zeit den hohen Gehalt an Gerbsäure zu Nutzen. Die Gerbsäure, die von Eichen als Abwehrreaktion gegen den Angriff der Gallwespe in hoher Konzentration in den Gallen abgelagert werden, dienten etwa bis zum Ende des 19. Jahrhunderts als wichtiger Grundstoff für das Gerben von Leder. Für diesen Zweck wurden seinerzeit ganze Ladungen mit Eichengallen vom Balkan nach Deutschland importiert. Eine weitere Anwendung von Gallen war bereits seit vorchristlicher Zeit die Herstellung von schwarzer Tinte. In der neueren Zeit steht eher die Bedeutung von Gallen im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Schäden im Vordergrund. Insbesondere Pilzgallen können hier in der landwirtschaftlichen Produktion hin und wieder zu Verlusten führen. In aller Regel sind aber gallbildende Organismen nicht als Schädlinge, sondern eher als eine Bereicherung der Formenvielfalt zu betrachten.

Wie bestimmt man Pflanzengallen?
Da viele Gallerzeuger stark spezialisiert sind und deshalb meist nur an einer Pflanzenart Gallen erzeugen können, die dann meist auch eine eindeutige Form haben, lassen sie sich oft recht leicht bestimmen. Jedoch ist es unerlässlich, die Pflanzenart zu kennen, an der eine Galle gefunden wurde. Sollten Sie eine Galle entdecken und möchten Sie gerne wissen, wie diese entstanden ist, fotografieren Sie den Zweig (nicht abreissen!) auf dem die Galle wächst und senden Sie uns das Bild. Wir werden uns bemühen, Ihnen den Gallverursacher mitzuteilen. Gerade jetzt im Herbst lassen sich viele Gallen in verschiedensten Formen beobachten. Der Natur- und Vogelschutz Burgdorf wünscht Ihnen dazu viel Erfolg.
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