Gärten mit naturnahen Elementen

In Gärten mit naturnahen Elementen wie einheimischen Hecken und
Blumenwiesen leben mehr Vögel als in naturfernen Gärten mit englischem
Rasen und exotischen Pflanzen.

Das Wochenende vom 5. bis 7. Mai stand ganz im Zeichen der Gartenvögel: Alle waren aufgerufen, eine Stunde vor das Haus zu sitzen und die Vögel zu beobachten. Nun sind die Resultate ausgewertet: Trotz Regen wurden insgesamt 31’900 Vögel gemeldet. Die Zählungen zeigen:

In Gärten mit naturnahen Elementen wie einheimischen Hecken und Blumenwiesen leben mehr Vögel als in naturfernen Gärten mit englischem Rasen und exotischen Pflanzen.
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Trotz teilweise regnerischem Wetter war die „Stunde der Gartenvögel“ auch dieses Jahr ein Erfolg: 800 Interessierte machten mit und meldeten BirdLife Schweiz alle Arten, die sie während einer Stunde beobachten konnten. Insgesamt fanden sie dieses Jahr 31’900 Vögel aus 129 Arten. Biologen von BirdLife Schweiz werteten die Daten des „Citizen-Science“-Projektes aus.

Durchschnittlich konnten pro Garten oder Park 40 Vögel aus 10,5 Arten gesichtet werden. Die am häufigsten beobachtete Art war die Amsel (in 90 Prozent aller Gärten), gefolgt von Kohlmeise (71%), Haussperling (61%) und Hausrotschwanz (55%). Betrachtet man die Gesamtanzahl der Individuen, so steht der Haussperling (4193 Vögel) an erster Stelle, gefolgt von Amsel (2571), Mauersegler (2320) und Kohlmeise (2023).

Bestandestrends können mit den vorhandenen Daten aus vier Jahren noch nicht erfasst werden. Die Ergebnisse zeigen jedoch, dass es den Vögeln der Gärten und Parks noch wesentlich besser geht als den Vögeln der Agrarlandschaft, wo manche Bestände regelrecht zusammengebrochen und viele Arten regional ausgestorben sind. Doch auch im Siedlungsraum nehmen einige Arten seit Jahren ab, so der Haussperling, die Mehlschwalbe oder der Mauersegler. Meist fehlt es an Nistplätzen und an genügend Nahrung (kleine Tiere, Samen, Beeren).

Grosse Unterschiede je nach Garten

Auch dieses Jahr gab es unter den Gärten sehr grosse Unterschiede: Im besten Garten wurden 38 Arten gesichtet. Der Siegergarten ist denn auch sehr naturnah: Er zeichnet sich aus durch viele einheimische Büsche, Blumenwiesen, Kies- und Sandflächen, Nistkasten und Holzhaufen.

Bei der Auswertung zeigte sich auch insgesamt deutlich, dass Gärten mit vielen naturnahen Elementen mehr Vogelarten beherbergen: Hatten sie mindestens 5 naturnahe Elemente wie zum Beispiel einheimische Bäume oder Hecken, wurden im Durchschnitt 13,4 Vogelarten gezählt. Bei weniger als 2 Elementen waren es nur 7,3.

In Gärten mit vielen einheimischen Sträuchern wurden im Durchschnitt 11,6 Arten gezählt, in solchen ohne Sträucher nur 8,4 Arten.

Es zeigt sich also klar: Für Vögel und viele andere Tiere sind insbesondere einheimische Bäume und Sträucher wichtig, aber auch artenreiche Wiesen, Naturteiche, Kies- und Sandflächen sowie Nistkasten und Holz- und Steinhaufen. Zahlreiche Tipps und Umsetzungshilfen zur naturnahen Umgebungsgestaltung sind unter www.birdlife.ch/garten zu finden.
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