Geschichte
Im Jahre 2017 wurde dem Natur- und Vogelschutz Burgdorf in Bäriswil ein Stück Land zum Kauf angeboten mit dem Wunsch, einen neuen Lebensraum für die Geburtshelferkröte zu schaffen. Die Parzelle liegt zwischen zwei bestehenden Tümpeln. In beiden leben recht isoliert Geburtshelferkröten. Der neue Weiher soll die bestehenden Teiche vernetzen und so den Lebensraum dieser bedrohten Krötenart erweitern.
Mitte Oktober 2019 haben die Bauarbeiten im Wannental begonnen. Für die Rodung der kleinen Waldfläche (400 m2) ist eine Ersatzaufforstung in Krauchthal vorgesehen. Nach den Rodungsarbeiten wurde ein kleiner Teich von rund 100 m2 Fläche gebaut.
Totholz und einheimische Sträucher
Genauso wichtig wie ein geeignetes Gewässer ist beim «Glögglifrösch», wie diese Kröte in der Mundart auch genannt wird, ein idealer Landlebensraum. Dazu wurden im Umkreis Steinlinsen mit Totholz angelegt. Hier leben die Tiere oft versteckt und lassen in warmen Sommernächten ihre hellen Glockentöne erklingen. Einige einheimische Sträucher werden den Lebensraum bereichern.
Spezielle Fortpflanzung
Einzigartig ist bei der Geburtshelferkröte die besondere Pflege der Laichschnüre. Nach der Befruchtung im Teich wickelt sich das Männchen die Schnüre um die Hinterbeine. Es hütet diese einige Wochen, bis die Larven sich so weit entwickelt haben, dass sie im Gewässer abgelegt werden. Von jetzt an sind sie sich selber überlassen.
Infotafel und neue Kleinstrukturen
Nun ist im Herbst 2020 eine Infotafel erstellt worden, welche die BäriswilerInnen sensibilisieren möchte. Zudem wurden im Umkreis mehrere Zauneidechsen gesichtet. Nun hat die ANF (Abteilung Naturförderung) sämtliche Kleinstrukturen an den beiden anderen Weihern und entlang der angrenzenden Waldränder mit prächtigen Strukturen aus Totholz und Steinen aufgewertet. Ein grosses Dankeschön!
Der NVB Burgdorf freut sich, den beiden bedrohten Arten Glögglifrösch und Zauneidechse einen idealen Lebensraum geschaffen zu haben. Wir sind gespannt, welche Tiere diesen Lebensraum wieder aufsuchen werden.
Erste Bewohner ziehen ein
Im Frühling 2021 sind in einigen Kleinstrukturen beim Weiher und an den Waldrändern bereits erste Zauneidechsen eingezogen. Ein beglückendes Gefühl, dass ein neu geschaffener Lebensraum nach so kurzer Zeit aufgesucht und bewohnt wird.
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Grosses Bild: Jan Ryser
